Coco Chips richtig vorbereiten – Schritt für Schritt zur idealen Pflanzenbasis

Was sind Coco Chips und warum ist die richtige Vorbereitung so wichtig?

Coco Chips – auch bekannt als Kokos-Chips, Kokosfaser-Stücke oder Husk Chips – sind ein beliebtes Pflanzmedium im organischen Anbau. Sie entstehen aus zerkleinerten Bestandteilen der Kokosnussschale und zeichnen sich durch eine grobe, strukturstabile Form aus. Als Mulch aus Kokosfasern oder grobes Kokossubstrat bieten sie ein ideales Luft-Wasser-Verhältnis, was sie besonders geeignet macht für Kulturen wie Cannabis, Tomaten, Chilis und Kräuter. Auch im Bereich Living Soil sind sie als Zuschlagstoff äußerst geschätzt.

Doch: Unbehandelte Coconut Husk Chips können mit überschüssigen Salzen wie Natrium oder Kalium belastet sein. Zudem fehlt oft die notwendige Calciumsättigung – was zu pH-Problemen, Nährstoffblockaden und Wachstumsstörungen führen kann. Die richtige Vorbereitung ist deshalb unerlässlich.

Warum Husk Chips vorbereitet werden müssen

Salzgehalt reduzieren – Nährstoffaufnahme verbessern

Coconut Coir Chips werden häufig mit Meerwasser verarbeitet oder unterliegen natürlichen Salzablagerungen. Die Folge: ein zu hoher Gehalt an Natrium, Chlorid und Kalium. Diese Ionen konkurrieren mit essentiellen Nährstoffen wie Calcium und Magnesium – was langfristig zu Mangelsymptomen führt.

Calcium-Mangel vermeiden – pH-Wert stabilisieren

Kokosfaser-Chips besitzen viele freie Austauschplätze, die unbehandelt mit unerwünschten Kationen besetzt sind. Ohne gezielte Vordüngung mit Calcium wird die natürliche Pufferkapazität des Substrats nicht ausgeschöpft. Das führt zu instabilen pH-Werten und beeinträchtigt die Mikronährstoffaufnahme – vor allem Eisen, Phosphor und Zink.

Kokosfaser-Stücke vorbereiten – Schritt für Schritt zur Pflanzreife

1. Waschen mit entmineralisiertem Wasser

Coconut Fibre Chips müssen zuerst gründlich gespült werden, um überschüssige Salze auszutragen.

So geht’s:

• Verwende Osmosewasser oder Regenwasser ohne Härtebildner.

• Spüle die Kokosschnitzel in mehreren Durchgängen.

• Ziel: EC-Wert des Ablaufwassers unter 600 μS/cm.

Durch dieses Spülen werden Natrium- und Kaliumüberschüsse effektiv entfernt – die Grundlage für eine stabile Substratbasis.

2. Puffern mit CalMag-Lösung

Nach dem Waschen folgt das Puffern – ein entscheidender Schritt zur Stabilisierung.

Mischverhältnis der Lösung:
→ 2 Teile Calcium zu 1 Teil Magnesium
→ EC-Zielwert: etwa 800 μS/cm
→ pH-Wert: stabil bei 5,7

Einwirkzeit: mindestens 8 bis 12 Stunden

Ziel: Das Calcium belegt die freien Austauscherplätze in den Coconut Mulch Chips und verdrängt restliches Natrium und Kalium – ideal für sensible Pflanzen wie Stecklinge oder Keimlinge.

Tipp: Achte auf nitratfreie CalMag-Produkte, damit das Substrat nicht unkontrolliert vorgedüngt wird.

Auch bei „vorgepufferten“ Chips: Kontrolle ist Pflicht

Selbst wenn auf der Verpackung steht, dass die Coir Chips gewaschen und gepuffert wurden, sollte man sich nicht blind darauf verlassen. Sensible Kulturen wie Cannabis oder junge Tomatenpflanzen reagieren empfindlich auf Schwankungen im EC- und pH-Wert. Eine Nachkontrolle ist schnell gemacht und verhindert teure Ausfälle im Growprozess.

Wiederverwendung von Kokos-Chips – nachhaltig und effektiv

Richtig behandelte Kokos-Rindenmulch-Stücke können mehrfach verwendet werden – ideal für nachhaltigen Anbau im Kreislaufsystem.

Nach der Ernte:

• Organische Reste vollständig entfernen

• Die Struktur mit den Händen oder einem Rechen auflockern

• Mit klarem Wasser oder einer biologisch aktiven Enzymlösung durchspülen

Vor der Wiederverwendung:

• Wieder mit CalMag puffern

• EC- und pH-Wert kontrollieren

• Sichtprüfung auf Schimmel, anaerobe Gerüche oder Verdichtung

Wichtig: Nur hygienisch einwandfreie Coconut Shell Chips eignen sich für den Wiedereinsatz. Verdichtetes oder verschimmeltes Material sollte vollständig aussortiert werden.

Vorteile von gut vorbereiteten Kokosfaser-Chips

• Optimale Durchlüftung: Unterstützt intensives Wurzelwachstum

• Hervorragende Drainage: Verhindert Staunässe bei empfindlichen Kulturen

• Stabile Nährstoffaufnahme: Durch gesättigte Austauschplätze

• Wiederverwendbar: Spart Material, Zeit und Geld

• Ideal für automatische Bewässerungssysteme: Keine Verklumpung oder Verstopfung

Kombinationsmöglichkeiten im organischen Gartenbau

Coconut Husk Chips lassen sich hervorragend mit weiteren biologischen Komponenten kombinieren, um ein lebendiges Substrat aufzubauen:

• Komposttee: Bringt aktive Mikroorganismen ein und verbessert die Nährstoffverfügbarkeit

• Wurmhumus: Regt die mikrobielle Aktivität an und versorgt das Substrat mit natürlichen Enzymen

• Living Soil Zusätze: Erweitern das Spektrum an Bodenleben und verbessern die Langzeitstabilität

• Fermentierte Pflanzenextrakte: Fördern die Wurzelgesundheit und stärken das Immunsystem der Pflanzen

In unserem Onlineshop findest du alles, was du für die Herstellung solcher Mischungen brauchst – ob Kompostmischungen, Enzyme oder Mikrobenpräparate.

Anwendung bei verschiedenen Pflanzen

Cannabis

Dank ihrer lockeren Struktur und hohen Drainagekapazität sind grobe Kokossubstrat-Chips besonders gut für Cannabisanbau geeignet – ob im Topf oder in automatisierten Systemen. In Kombination mit fermentierten Zusätzen und Wurmhumus entsteht ein aktives, lebendiges Wurzelumfeld.

Tomaten, Paprika & Co.

Gemüsekulturen mit hohem Nährstoffbedarf profitieren von der stabilen, luftdurchlässigen Struktur und der Möglichkeit, individuell zu düngen. Besonders bewährt hat sich die Kombination mit Komposttee und Spurenelementpräparaten.

Stecklinge & Jungpflanzen

Feinere Husk Chips oder Coconut Mulch Chips lassen sich ideal für Anzuchtmischungen verwenden – in Kombination mit nährstoffarmen Zusätzen und wachstumsfördernden Mikroorganismen.

Kokosfaser-Chips professionell vorbereiten zahlt sich aus

Ob Coir Chips, Kokoshäcksel oder Kokosnuss-Chips – sie alle liefern nur dann optimale Ergebnisse, wenn sie richtig gewaschen, gepuffert und kontrolliert werden. Dieser Aufwand macht sich bezahlt: stabile Werte, gesunde Wurzeln, kräftige Pflanzen. Kombiniert mit lebendigen Zusätzen wie Komposttee oder Wurmhumus entsteht ein Substrat, das nicht nur leistungsfähig, sondern auch nachhaltig ist.

Mit der richtigen Pflege kannst du deine Kokos-Chips mehrfach verwenden – das spart Geld, reduziert Müll und schont die Umwelt. Besonders in Kombination mit einem organischen Growsystem ergeben sich enorme Vorteile für Ertrag, Qualität und Gesundheit deiner Pflanzen.

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