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Sind Synthetische Dünger wirklich schädlich für Mykorrhiza?

Mykorrhiza ist die Lebensgemeinschaft von Bodenpilzen

Es gibt zahlreiche Missverständnisse in der Welt des Pflanzenanbaus, besonders die Annahme, dass Mykorrhizen in synthetischen Umgebungen nicht überleben können. Diese Vorstellung möchten wir genauer beleuchten.

Was sind Mykorrhizen? Mykorrhizen sind symbiotische Verbindungen zwischen Pflanzenwurzeln und Pilzen, die bei etwa 90% aller Landpflanzen vorkommen und seit rund 400 Millionen Jahren existieren. Sie verbessern die Nährstoff- und Wasseraufnahme der Pflanzen erheblich. Es gibt zwei Haupttypen:

  1. Ektomykorrhizen: Pilze bilden eine Hülle um die Wurzel.
  2. Endomykorrhizen: Pilzhyphen wachsen innerhalb der Wurzelzellen.

Missverständnisse über Synthetische Dünger Es wird oft behauptet, dass synthetische Dünger schädlich für Bodenmikroben sind, da sie "Salze" enthalten. Doch chemisch gesehen unterscheiden sich die Nährstoffe in synthetischen und organischen Düngern nicht. Pflanzen erkennen keinen Unterschied zwischen einem Nitratmolekül aus Gülle und einem aus Kunstdünger. Viele Bio-Bücher und Blogs behaupten, dass chemisch-synthetische Düngemittel Bakterien und Pilze im Boden abtöten. Dr. Ingham und ihr Soil Food Web predigen genau diese Botschaft. Doch diese Annahme ist falsch.

Wissenschaftliche Erkenntnisse Studien zeigen, dass synthetische Dünger bei richtiger Anwendung die Mikroben nicht töten. Tatsächlich können sie die Anzahl der Pilze erhöhen. Eine Untersuchung von "Impact of Organic" ergab, dass synthetische Dünger zu keiner Veränderung der Bakterienzahl und zu einer Zunahme der Pilzzahl führten. Die Zugabe von synthetischem Dünger führte zu keiner Veränderung der Bakterienzahl und zu einer Zunahme der Pilzzahl. Die organische Behandlung führte zu einer leichten Zunahme von Pilzen und Bakterien.

Agriculture Canada untersuchte die Auswirkungen von Ammoniak und Harnstoff auf die Mikroben im Boden über einen Zeitraum von 10 Jahren und kam zu dem Schluss, dass Stickstoff, der gemäß den Empfehlungen für Bodentests ausgebracht wird, langfristig nur minimale schädliche Auswirkungen auf die Bodenmikroben, die biochemischen Eigenschaften des Bodens oder die Bodenstruktur hat.

Schlussfolgerung Synthetische Dünger töten keine Bodenmikroben ab, wenn sie korrekt eingesetzt werden. Sie liefern notwendige Nährstoffe, die sowohl Pflanzen als auch Mikroben benötigen. Die Vorstellung, dass synthetische Dünger Mykorrhizen töten, ist ein Missverständnis. Bakterien und Pilze benötigen diese Nährstoffe ebenso wie Pflanzen. Selbst wenn der Dünger 99% der Bakterien abtöten würde, gäbe es immer noch Milliarden und Abermilliarden in jeder Schaufel voll Erde. Und Bakterien wachsen sehr schnell – ihre Zahl kann sich alle 20 Minuten verdoppeln.

Fazit Die Wissenschaft ist ziemlich eindeutig: Düngemittel töten, wenn sie richtig eingesetzt werden, keine Mikroben ab. Synthetische Dünger können sogar die Anzahl der Pilze im Boden erhöhen. Gärtner sollten sowohl organische als auch synthetische Dünger in Betracht ziehen, um optimale Wachstumsbedingungen zu schaffen.