Die Grundlagen des Cannabis-Anbaus in Living Soil

Der Anbau von Cannabis in Living Soil bietet eine nachhaltige und umweltfreundliche Methode, um gesunde und qualitativ hochwertige Pflanzen zu züchten. Um erfolgreich zu sein, ist es jedoch wichtig, die Grundlagen des Anbaus zu verstehen und richtig umzusetzen. In diesem Artikel behandeln wir die wichtigsten Schritte und Überlegungen für den Anbau von Cannabis in Living Soil.

Die richtige Cannabissorte auswählen

Die Wahl der richtigen Sorte ist ein entscheidender Faktor für den Erfolg deines Anbauprojekts. Unterschiedliche Cannabissorten haben unterschiedliche Bedürfnisse in Bezug auf Licht, Nährstoffe und Umgebung. Bei der Auswahl einer Sorte solltest du folgende Faktoren berücksichtigen:

1. Anbauumgebung: Indoor vs. Outdoor

• Indoor-Anbau: Wenn du in einem kontrollierten Innenraum anbaust, hast du mehr Kontrolle über die Umgebung, einschließlich Licht, Temperatur und Feuchtigkeit. Indoor-Sorten sind oft kompakter und widerstandsfähiger gegen Schimmel.

• Outdoor-Anbau: Outdoor-Anbau erfordert Sorten, die widerstandsfähig gegenüber Witterungseinflüssen sind. Outdoor-Sorten sind in der Regel robuster und können größere Pflanzen mit höheren Erträgen hervorbringen.

2. Blütezeit und Ertrag

• Schnell blühende Sorten: Diese Sorten haben eine kürzere Blütezeit und sind ideal, wenn du mehrere Ernten pro Jahr erzielen möchtest. Sie sind oft kompakter, was sie für Indoor-Anbau geeignet macht.

• Langsam blühende Sorten: Diese Sorten benötigen mehr Zeit zum Reifen, bieten aber oft höhere Erträge und intensivere Aromen. Sie eignen sich gut für Outdoor-Anbau oder größere Indoor-Setups.

3. THC- und CBD-Gehalt

Je nach deinem Ziel – ob du medizinisches Cannabis oder Cannabis für den Freizeitgebrauch anbauen möchtest – solltest du den THC- und CBD-Gehalt der Sorte berücksichtigen. Manche Sorten sind reich an THC und bieten starke psychoaktive Wirkungen, während andere höhere CBD-Gehalte haben und für therapeutische Anwendungen bevorzugt werden.

Anbaubedingungen: Licht, Temperatur und Feuchtigkeit

Ein weiterer Schlüssel zum erfolgreichen Cannabis-Anbau ist die Kontrolle der Umgebungsbedingungen. Diese Faktoren spielen eine wesentliche Rolle für das Pflanzenwachstum und die Gesundheit.

1. Licht

Licht ist einer der wichtigsten Faktoren für das Pflanzenwachstum. Cannabis benötigt unterschiedliche Lichtzyklen in den verschiedenen Wachstumsphasen:

• Vegetative Phase: In dieser Phase bevorzugt die Pflanze lange Lichtzyklen von 18 bis 24 Stunden pro Tag, um ein starkes vegetatives Wachstum zu fördern.

• Blütephase: Die Blüte wird durch die Reduzierung des Lichtzyklus auf 12 Stunden Licht und 12 Stunden Dunkelheit eingeleitet. Dies simuliert die natürlichen Tageslichtbedingungen im Spätsommer und Herbst.

Für den Indoor-Anbau kannst du zwischen verschiedenen Lichtquellen wählen, wie z.B. LED, HPS (Hochdrucknatrium) oder MH (Metallhalogenid)-Lampen. LED-Lampen sind energieeffizient und erzeugen weniger Wärme, was sie ideal für kleinere Räume macht.

2. Temperatur

Die richtige Temperatur ist entscheidend für das Wohlbefinden deiner Pflanzen. Cannabis gedeiht am besten bei Temperaturen zwischen 20 und 30 °C während der Lichtphase und bei etwa 18 bis 24 °C während der Dunkelphase. Zu hohe oder zu niedrige Temperaturen können das Wachstum verlangsamen und die Pflanzengesundheit beeinträchtigen.

3. Feuchtigkeit

Die Luftfeuchtigkeit spielt ebenfalls eine wichtige Rolle im Cannabisanbau. In der vegetativen Phase bevorzugen die Pflanzen eine höhere Luftfeuchtigkeit von etwa 60-70 %. In der Blütephase sollte die Luftfeuchtigkeit jedoch auf 40-50 % gesenkt werden, um das Risiko von Schimmelbildung zu minimieren.

Samen vs. Klone: Vor- und Nachteile

Eine der ersten Entscheidungen, die du treffen musst, ist, ob du deine Pflanzen aus Samen oder aus Klonen ziehen möchtest. Beide Methoden haben ihre Vor- und Nachteile.

1. Samen

• Vorteile:
  • Genetische Vielfalt: Samen bieten eine größere genetische Vielfalt, was zu Pflanzen mit unterschiedlichen Eigenschaften führen kann.
  • Starke Wurzeln: Samen produzieren kräftige Hauptwurzeln, die den Pflanzen eine gute Verankerung und Nährstoffaufnahme ermöglichen.
• Nachteile:
  • Längere Wachstumszeit: Der Anbau aus Samen dauert länger, da die Pflanzen die Keimungs- und Sämlingsphase durchlaufen müssen.
  • Geschlechtsbestimmung: Reguläre Samen müssen auf ihr Geschlecht geprüft werden, um männliche Pflanzen (die keine Blüten produzieren) zu entfernen.

2. Klone

• Vorteile:
  • Genetische Konsistenz: Klone sind genetisch identisch mit der Mutterpflanze, was zu gleichmäßigen Erträgen und einheitlichen Eigenschaften führt.
  • Schneller Start: Klone überspringen die Keimphase und beginnen sofort mit dem vegetativen Wachstum, was Zeit spart.
• Nachteile:
  • Krankheitsanfälligkeit: Klone können anfälliger für Krankheiten und Schädlinge sein, insbesondere wenn die Mutterpflanze nicht gesund ist.
  • Schwächere Wurzeln: Klone entwickeln oft schwächere Wurzelsysteme im Vergleich zu Pflanzen aus Samen.

Die Grundlagen des Cannabis-Anbaus in Living Soil erfordern sorgfältige Planung und Aufmerksamkeit gegenüber den spezifischen Bedürfnissen der Pflanzen. Die Wahl der richtigen Sorte, die Kontrolle der Umgebungsbedingungen und die Entscheidung zwischen Samen und Klonen sind allesamt wichtige Schritte, um gesunde Pflanzen und hohe Erträge zu gewährleisten. Mit dem richtigen Wissen und den richtigen Techniken kannst du ein erfolgreiches und nachhaltiges Anbauprojekt starten.