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Organische Dünger selbst anmischen – Anleitung und Tipps für Starkzehrer

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Organische Dünger selbst anmischen – Anleitung und Tipps für Starkzehrer

Der Markt bietet eine Vielzahl an organischen Düngern, doch was macht einen guten Dünger wirklich aus? Gerade bei stark zehrenden Pflanzen wie Tomaten und Cannabis lohnt es sich, sich mit dem Thema „organischen Dünger selber mischen“ zu befassen.

Warum organische Dünger selbst mischen?

Um die Anwendung organischer Dünger zu optimieren, ist es ratsam, auf eine möglichst vielfältige Mischung diverser organischer Ausgangsstoffe und Dünger zu setzen. Ein guter organischer NPK-Dünger kann zwar in vielen Fällen ausreichen, jedoch erreicht man damit nicht das Optimum bei anspruchsvollen Kulturen. Eine ideale Versorgungsgrundlage bietet neben NPK-Hauptnährstoffen diverse Sekundärnährstoffe, Makro- und Spurenelemente sowie natürliche Stimulatoren.

Kosten und Vielfalt der Zutaten

Ein guter Dünger muss nicht zwingend teuer sein. Wichtig ist vielmehr, auf eine möglichst vielfältige Auswahl an Grundzutaten der Düngermischung zu achten.

Überblick organische Dünger – tierische und pflanzliche Komponenten

Eine gute Düngermischung besteht aus:

  • NPK-Komponenten (tierisch und pflanzlich):
    • Tierische NPK-Komponenten wie Dungprodukte oder Haar-, Horn- und Federmehl sind traditionell und wissenschaftlich als solide Grundlage erwiesen und sollten in keiner Düngermischung fehlen.
    • Pflanzliche NPK-Komponenten sind empfehlenswert, da sie neben wichtigen NPK-Grundnährstoffen viele für Pflanzen nützliche Makro- und Spurenelemente sowie natürliche Stimulatoren enthalten.

Zusätze für organische Dünger

  • Kalk und Gesteinsmehle: Sichern die Versorgung mit Mineralien und Spurenelementen und sind mitverantwortlich für die natürliche pH-Regulierung in Boden und Substrat.
  • Huminstoffe: Fördern die Bildung von Ton-Humus-Komplexen und wirken als Stimulanz für den Pflanzenwuchs.
  • Pflanzenkohle: Verbessert die Bodeneigenschaften als Siedlungsgrund für Bodenmikroorganismen sowie als Nährstoff- und Wasserspeicher.
  • Kohlenhydrate: Bodenmikroorganismen profitieren von der Zugabe kohlenhydrathaltiger Zutaten wie Vinasse oder Haferflocken.

NPK-Verhältnisse für Tomaten und Cannabis

Die Umsetzungsdauer organischer Dünger hängt von der Partikelgröße, dem Ausgangsmaterial und den Bedingungen im Boden oder Substrat ab. Feinere Partikel werden schneller mikrobiell umgesetzt, während gröbere Partikel länger benötigen.

Düngephasen und spezifische Mischungen

  • Anwuchs-/Vorzuchtphase: Sämlinge benötigen in den ersten Tagen nach der Keimung ein mildes Substrat. Eine leicht erhöhte N-/P-Bedarfsmischung im Verhältnis NPK 2-1,5-1 ist ideal.
  • Vegetative Hauptphase: Eine ausgewogene NPK-Mischung mit Verhältnissen von 1-1-1 versorgt die Pflanzen universell gut.
  • Blüte-/Fruchtbildungsphase: Der Nährstoffbedarf verschiebt sich zu erhöhtem Phosphor- und Kaliumbedarf. NPK-Verhältnisse von 1-2-2 bis 1-2,5 sind hier optimal, insbesondere bei saftigen Fleischtomaten und ertragreichem Cannabis.

Topfkulturen und Freilandverwendung

Bei Topfkulturen empfiehlt es sich, mindestens einmal umzutopfen. Pflanztöpfe aus Vliesmaterial fördern ein gesundes Wurzelwachstum, da die Wurzeln sich nicht entlang der Topfwand ausbreiten, sondern sich feiner verzweigen.

Besondere Hinweise für Starkzehrer

Starkzehrende Pflanzen wie Tomaten und Cannabis benötigen besondere Aufmerksamkeit bei der Düngung. Aufgrund ihres hohen Nährstoffbedarfs ist es wichtig, die Düngergaben entsprechend der Wachstumsphasen anzupassen:

  • Sämlings- und Wachstumsphase: Ein höherer Stickstoffanteil fördert das vegetative Wachstum.
  • Blüte- und Fruchtbildungsphase: Erhöhter Phosphor- und Kaliumbedarf unterstützt die Blüten- und Fruchtentwicklung.

Fazit

Das Anmischen von organischem Dünger ermöglicht es, den spezifischen Anforderungen von Starkzehrern wie Tomaten und Cannabis gerecht zu werden. Durch die richtige Auswahl und Kombination von tierischen und pflanzlichen Komponenten sowie speziellen Zusätzen lässt sich die Pflanzenversorgung optimieren und das Wachstum gesund und kräftig fördern.